Mittagessen – Gesprächsrunde mit unserem Caterer

In der Woche vor den Osterferien (am 10. April 2019) fand in unserer Schule eine Gesprächsrunde zum Thema „Mittagessen“ statt, die initiiert wurde, um zum einen dem Interesse unseres Essen-Anbieters „Mahlzeit Catering“ an einer konstruktiven Zusammenarbeit und zum anderen dem Wunsch der Eltern, Fragen aber auch Kritik anbringen zu können, gerecht zu werden.

Alle Beteiligten saßen gemeinsam in einer Runde

An der Gesprächsrunde nahmen der Geschäftsführer Herr Schütze teil, die Mitarbeiterinnen der Schule, die für die Vorbereitung und Ausgabe des Essens verantwortlich sind, Maud, die im Rahmen der Verwaltung den Kontakt zum Caterer pflegt, Kerstin als Vertreterin der Schulleitung sowie einige Elternsprecher*innen. Im Vorfeld der Gesprächsrunde nutzten die Elternsprecher*innen die Gelegenheit, die Eltern in den jeweiligen Stammgruppen um Feedback zum Thema Mittagessen zu bitten. So entstand ein umfassendes Gesamtbild.

Zahlreiche Einblicke in die Arbeitsweise unseres Caterers

Zunächst nutzte Herr Schütze die Gelegenheit, uns zahlreiche Einblicke in seine Arbeitsweise zu geben. Er nahm dabei auch Stellung zu den eingeworfenen Kritikpunkten und führte aus, dass in seiner Küche sehr viel Wert auf eine gute Qualität der Zutaten gelegt wird. So wird

  • möglichst saisonal & regional eingekauft, was zum Beispiel dazu führen kann, dass Kartoffeln in der Nichtkartoffelerntezeit und aus Gründen der Trockenheit im letzten Jahr eine etwas mindere Qualität haben.
  • Fleisch regional z. B. aus Aschera eingekauft. Das Fleisch wird am Stück und nicht schon gewürfelt/zerkleinert geliefert, um die Qualität sicherzustellen. Formfleisch oder Formfisch finden keine Verwendung.
  • Obst möglichst regional bezogen z. B. von den Fahner Höhen, Döllstädt.
  • beim Gemüse hin und wieder auf Bioprodukte zurückgegriffen z. B. Karotten und saisonales Gemüse.
  • auf Convenience-Produkte verzichtet und stattdessen selbst frisch gekocht und zubereitet (z. B. selbstgemachter Kartoffelbrei). Das führt jedoch auch dazu, dass Gerichte wie Eierkuchen oder Kartoffelpuffer nicht in den für die Schule nötigen Mengen produziert werden können. Auf Wunsch einzelner Stammgruppen wäre dies in geringen Mengen aber möglich.
  • vollständig auf Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker verzichtet.
Bild: Timo Skorzik, Mahlzeit Catering

Qualitätssicherung

Weiterhin wird die Qualität gesichert, indem in der Küche – trotz großem Personalmangel in der Branche – qualifiziertes und überdurchschnittlich entlohntes Fachpersonal eingesetzt wird.

Durch eine direkte Belieferung unserer Schule führt der lange Anfahrtsweg aus Gotha nicht zu längeren Standzeiten des Essens (maximal eine Stunde). Die Energiebilanz wird durch eine effiziente Belieferungstour (Gehren und Langewiesen werden anschließend beliefert) optimiert.

Auch über einzelne Kritikpunkte (zu salzig/zu wenig gewürzt, zu süß/nicht süß genug, …) wurde sich in der Runde ausgetauscht. Dabei ergab sich, dass das Geschmacksempfinden der Kinder sehr unterschiedlich ist. Was dem einen besonders schmeckt, finden andere weniger schmackhaft. Ein Essen zu kochen, dass allen Kindern gleich gut schmeckt, stellt sich ja bekanntlich schon in der eigenen Familie als Herausforderung dar. Um wie viel schwerer muss es dann sein, ein Essen zuzubereiten, dass mehr als 300 Kindern schmeckt. Dennoch bat Herr Schütze um zeitnahes und konkretes Feedback zu den einzelnen Gerichten. Dieses wird durch die Pädagog*innen zukünftig abwechselnd in den einzelnen Stammgruppen eingeholt und direkt weitergeleitet: “hat geschmeckt/hat nicht geschmeckt, weil…” So kann konkret an Änderungen gearbeitet werden.

DGE-zertifzierte Essen 1

Essenausgabe
Bild: Timo Skorzik, Mahlzeit Catering

Ein Schwerpunkt lag bei der Darstellung von Herrn Schütze darauf, welche Bedeutung das DGE-zertifzierte Essen 1 (MAHLZEIT Catering_2018-2019 Zertifikat) in Bezug auf die Qualität des Essens und die Auswahl der Speisen hat. Das Zertifikat bedeutet, dass die Zusammensetzung des Essens exakt den Richtlinien entspricht, die die Deutsche Gesellschaft für Ernährung für Kinder und Jugendliche herausgegeben hat. Um dieses Zertifikat weiterführen zu können, muss der Caterer „Mahlzeit“ jedes Jahr erneut nachweisen, sich an die Kriterien zu halten. Vorgegeben sind dabei exakt, wie häufig welche Sorten von Fleisch und Fisch, Obst und Gemüse, Milch und Käseprodukte sowie Getreide und Kartoffeln auf dem Speiseplan stehen müssen. Auch der Anteil von Vollkorn oder der Fettgehalt der Milchprodukte sind klar vorgegeben. Mahlzeit gehört zu den wenigen Caterern in Thüringen, die den Aufwand betreiben, der nötig ist, um dieses Zertifikat führen zu dürfen. Wenn unsere Schule also Wert auf die Fortführung eines Essens legt, dass diesen Standards der DGE genügt, muss das Essen 1 von jeder Art von Änderungswünschen ausgenommen werden. Andersherum können sich Eltern, die für ihr Kind das Essen 1 durchgängig wählen, darauf verlassen, dass ihr Kind sich in der Schule ausgewogen nach DGE-Standart ernährt.

Diskusion – Zusammensetzung des Essens 2

So könnte also über die Zusammensetzung des Essens 2 gesprochen werden. Das Gespräch wurde von allen Seiten trotz der zahlreichen Kritikpunkte sachlich und sehr konstruktiv geführt und hat einmal mehr bestätigt, wie wichtig es ist, miteinander im Gespräch zu bleiben. Dabei zeigte sich Herr Schütze sehr interessiert und offen, auf die Bedürfnisse seiner kleinen und großen Kunden einzugehen. Gemeinsam wurde nach Lösungsmöglichkeiten gesucht und dabei versucht, teilweise konträre Wünsche zu berücksichtigen. So wurde auf der einen Seite von den Eltern darum gebeten, immer auch ein vegetarisches Gericht zur Auswahl zu stellen, auf der anderen Seite zeigen die Bestellzahlen deutlich, das die Anzahl der bestellten Essen gestiegen ist, seitdem auch im zunächst ausschließlich vegetarischen Essen 2 nun Fleisch angeboten wird (seit Februar 2019). Insbesondere dieser Punkt wurde ausführlich zwischen Eltern, Schulleitung und Verwaltung diskutiert.

Vereinbarte Änderungen

Folgende Änderungen (ab Mai) wurden gemeinsam in Absprache mit dem Küchenpersonal der Schule beschlossen (die ja den Löwenanteil der Arbeit leisten):

  • weitestgehender Verzicht auf teure vegetarische Fleischersatzprodukte bei Essen 2, so dass das Essen 2 nicht die vegetarische Variante von Essen 1 ist, sondern eine echte geschmackliche Alternative bietet.
  • tägliche Bestellmöglichkeit eines Salattellers (Essen 3), den sich die Kinder an der Salattheke selbst zusammenstellen können. In der Salattheke werden sich dann viel Rohkost und einzelne Salat-Komponenten befinden, ergänzt werden diese um wechselnde kalte Sättigungsbeilagen wie Reis, Nudeln, Couscous, … sowie mehrere Toppings wie Schafskäsewürfel, Croutons, Öle, Gewürze zum Anmischen.

Nun freuen wir uns auf/über diese Neuerungen und sind gespannt, wie sie bei den Kindern und dem Kollegium ankommen. Wir sind dankbar für das konstruktive und offene Gespräch und die gute Zusammenarbeit. Gern können Sie Ihr Feedback auch weiterhin an die Schule richten. Bitte versuchen Sie dabei möglichst konkret zu beschreiben, was Ihnen gefällt oder nicht gefällt.

Die Schulelternsprecher